Dienstag, 8. Oktober 2013

"Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad..."

Kennt ihr dieses Lied? Vor allem Kinder amüsieren sich immer köstlich über die tollen Strophen. Seit dem ich jedoch Mama bin, schwingt in dem Lied immer ein bisschen Ärger mit. Hand aufs Herz, wer ist noch nie mit den (frisch)gebackenen Großeltern aneinander gerasselt? Manche Aktionen erinnern mich doch sehr stark an dieses ursprünglich nicht ganz so ernst gemeinte Kinderlied. Bei Omas und Opas ist alles anders:

Alle Regeln werden über Bord geschmissen:
  • Schokolade geht vor dem Frühstück und nach dem Abendbrot, 
  • zum Mittagessen gibt es ein extra Kinderessen, 
  • es wird gesessen und gegessen, wo es den Zwergen gerade passt,
  • Abendrituale werden bis ins unendliche hinausgezogen... bis Opa erschöpft neben dem fröhlichen Kind einschläft
  • Füße können auch mal auf den Tisch (die müssen schlißelich auch mal sehen, was es zum Essen gibt)
  • Wurst oder Käse vom Brot lutschen? Kein Problem... es kommt ja Neue.
  • Keine Lust auf Zähneputzen? Dann eben morgen.
  • ...
Ihr habt bestimmt auch so eure Erfahrungen mit Großeltern, oder? Ich habe mich gleich nach der Geburt der jungen Dame ordentlich umstellen müssen. Die eigenen Eltern und Schwiegereltern mutieren zu wandelnden Erziehungsratgebern und wahren Shoppingmaschinen... Da hieß es nicht selten: ganz tief durchatmen!
Aber: Sie meinen es ja wirklich nur gut!
Wenn es euch auch so geht, dann denkt an alle Familien, die nicht in der glücklichen Lage sind Verwandte um sich zu haben, die hier und da mal einspringen können. Ich habe es genossen -mit einer ordentlichen Portion Toleranz(!) versteht sich,
  • dass meine Schwiegermama sich den Kinderwagen mal eine Stunde abgeholt hat
  • unsere Nachbarin, wenn ich krank war, ohne weiteres die junge Dame zwei Stunden zum Kuchen backen entführt hat
  • ab und an mal Mittagessen vorbei gebracht wurde
  • die Freude der Großeltern, wenn sie einen tollen Pullover erstanden haben
  • kurzfristige Übernachtungen der jungen Dame
  • ...
 Hier und da war sicherlich auch mal ein klärendes Gespräch nötig (ja, auch mit einem Baby kann hochdeutsch gesprochen werden :D). 

Ich könnte noch 100 Dinge anführen, die mich manchmal auf die Palme bringen, auf der anderen Seite sag ich mir:

Lass sie- Oma&Opa dürfen das! Sie machen es halt anders! Und das allein ist kein Kapitalverbrechen.

Wenn es euch manchmal genau so geht, dann atmet vielleicht auch mal durch und macht einfach die Augen zu. Wenn es Kleinigkeiten sind, dann vergesst sie einfach, bei großeren Problemen denkt mal über ein nettes Gespräch nach: Es sind schließlich auch nur Menschen und im Grunde wollen sie ja helfen... Mir haben sie sehr geholfen: früher, heute und sicherlich auch in der Zukunft.

Ich bin wirklich dankbar, dass ich sie ab und an in Anspruch nehmen kann! 

-auch wenn damit sämtliche Erziehung manchmal über den Haufen geworfen ist- :)

1 Kommentar:

  1. Hihi das kommt mir so bekannt vor...während der ersten Schwangerschaft wurden mir noch tausend schlaue Tipps von meinen Eltern gegeben und als das Kind da war, waren die plötzlich vergessen...das Gute ist nur, dass die Kinder das gut unterscheiden können, dass sie das, was sie bei Oma und Opa, nicht ebenfalls zuhause dürfen...

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